Die Aussprache. Wohl dem der ein musikalisches Gehör hat
- petrapastore
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Jeder hörfähige Mensch ist in der Lage jede Sprache authentisch wiederzugeben und auch jeden Laut zu identifizieren. Abgesehen von Menschen mit AVMS. Und dennoch ist Aussprache und Hören für die meisten, die eine Fremdsprache erlernen, die größte Herausforderung. Dabei ist die Aussprache das wichtigste Element, um zu kommunizieren.
Warum tun wir uns mit der Aussprache schwer?
1. Brocas Areal
Dein Sprachzentrum ist auf deine Muttersprache programmiert und lässt Laute, die nicht in sein Sprachmuster passen nur mit großer Überzeugung rein. Das heißt du musst es überlisten.
2. Das Alter wann wir beginnen
Unsere Muttersprache bedient sich gewisser Laute, die wir mit unserer Mundmuskulatur produzieren. Dabei vernachlässigen wir Muskeln, die wir nicht brauchen. Wenn wir eine neue Sprache lernen, müssen schlummernde Muskeln reaktiviert und gestärkt werden.
3. Die Ausgangssprache hart/weich
Es gibt Sprachen, die eine weiche und andere die eine harte Aussprache haben. Liegt die neu zu lernende Sprache im gleichen Bereich wie unsere Muttersprache, dann ist es einfacher für uns. Deutsch hat eine harte Aussprache und Englisch eine weiche. Das ist zwar etwas anstrengender, aber einfacher als von einer weichen Sprache auf eine harte zu wechseln, z.B. von Englisch auf Deutsch.
4. Prosodie (Prosodik)
Intonation (Betonung), Rhythmus, Tonhöhe, Akzente, Tempo und selbst Pausen erschweren es uns eine neue Sprache zu erlernen. Je mehr unsere eigene Prosodik der der neuen Sprache ähnelt um so besser. Die englische Sprache ist dazu noch Meister der Homographe. Das sind Wörter die gleich geschrieben aber oft anders ausgeprochen werden; z.B. to present ist ein Verb und bedeutet präsentieren. A present ist ein Nomen und bedeutet Geschenk. Den Unterschied kann man nur raushören oder aus dem Kontext entnehmen. Daher ist die richtige Betonung sehr wichtig.
Hinzu kommt, dass der Muttersprachler seine Sprache verschleift oder verbindet (connected speech). Im täglichen Leben reden wir so schnell, dass Wörter ineinanderfließen. Dabei werden in der englischen Sprache oft Konsonanten zum Verlinken benutzt; z.B. try on wird zu try-j-on. Für den Nicht-Muttersprachler kann sich das wie ein neues Wort anhören.
5. Die Rechtschreibung
Wer die Aussprache durch Lesen üben will, sieht sich dem Dilemma gegenüber, dass viele Buchstaben und deren Kombinationen verschiedene Aussprachen haben können...
z.B. EA in tea, steak, bear, wird jedes Mal anders ausgesprochen
…oder die vielen lautlosen Buchstaben etc.
Die gute Nachricht
1. Es gibt Methoden, dein Gehirn umzuprogrammieren – eine Art Gehirnwäsche. Das geschieht mit flooding, chanting, singen, reimen etc
2. Ich kann dir helfen, die richtigen Muskeln zu reaktivieren, damit du die Wörter richtig aussprichst.
3. Filme, Videoclips, Lieder, shadowing etc helfen dir zusätzlich die Prosodik der englischen Sprache zu verinnerlichen
4. Ich zeige dir die Colour Vowel Methode, damit du auch beim Lesen deine Aussprache üben kannst.
Wenn du deine Aussprache mit mir verbessern möchtest, dann melde dich:
Kommentare