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7 einfache Tipps, wie du deinen englischen Wortschatz schnell erweitern kannst.

  • petrapastore
  • 4. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Nov.


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Wenn du richtig gut Englisch sprechen möchtest, dann solltest du ca. 4 Millionen Wörter kennen und anwenden können. Behauptet Cory Koby, Englischprofessor in Japan und Experte für Fremdsprachenlernen. Wenn man diese 4 Millionen Wörter auf 8 Schuljahre umrechnet (5.-12. Klasse), dann kommen wir auf 500.000 pro Jahr oder knapp 42.000 im Monat. Das das nicht machbar ist und schon gar nicht mit herkömmlichem Auswendiglernen, leuchtet ein.

Bevor du jetzt das Handtuch schmeißt und sagst, ich will doch nur im Urlaub zurechtkommen, keine Panik. Laut Penny Ur, Professorin und Autorin bei Cambridge Press, reichen schon 5000 Wörter, um gut zurecht zu kommen. Und mit meinen Tipps kommst du mit Sicherheit dorthin. Hier ist Teil 1 der bewährtesten Tipps, die meinen SchülerInnen geholfen haben. Aber zuerst ein paar Fakten, die du kennen solltest.


1.     Aussprache

Vokabelnlernen fängt mit der Aussprache an. Das sollte logisch sein, ist aber oft ein Problem, besonders bei Anfängern. Englisch ist nicht lautgetreu und deshalb musst du vor dem Vokabellernen die Aussprache kontrollieren. Heutzutage kinderleicht! Und man muss auch keine komplizierte Lautsprache lesen können. Ich empfehle Merriam-Webster.com oder Leo.org. Gib dein Wort in der Suche ein und klicke auf das Megafon. Wenn du möchtest, kannst du das Wort auch auf deiner Liste abspeichern, um es später nochmal zu üben.

2.     Dein Gehirn

Weil es für dich alles rausfiltert, was es für unwichtig hält und was vor allem nicht dem Muster deiner Muttersprache entspricht, musst du dein Sprachzentrum überzeugen, die neuen Wörter im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Das geschieht nur dann, wenn dein Sprachzentrum jedes Wort mehrmals im Zusammenhang verstanden hat. Es reicht nicht, das Wort nur zu hören.

3.     Vergessenskurve

Wissenschaftler haben festgestellt, dass wir nachweislich bereits nach 1 Stunde 50% des Erlernten vergessen, 70% nach einem Tag und nach einer Woche bleiben mal gerade 10% übrig.

 


Hier meine ersten 7 einfachen Tipps zur Erweiterung deines Wortschatzes.

 

1.     Die beste und nachhaltigste Methode ist Lesen. Dabei solltest du darauf achten, dass du unter deinem Sprachniveau liest. Wir nennen das “comprehensible input”.

Das erkennst du daran, ob du beim Lesen verstehst, was du liest. Das Ziel ist direkt beim Lesen zu verstehen und so schnell lesen zu können, wie man spricht. Das nennt sich rauding und ist wichtig, damit du  beim Lesen nicht den Spaß verlierst. Dabei musst du nicht jedes einzelne Wort kennen, aber du solltest die Wörter lesen können.  Zur Unterstützung deines Leseflusses kannst du meinen Klangfarben-Kompass einsetzen. Das heißt, du markierst den betonten Vokal in der passenden Farbe. Wie das genau geht, erfährst du bei mir im Unterricht.

Wichtig: wähle ein Thema, dass dich interessiert. Tipps, worauf du sonst noch bei der Auswahl deines Lesestoffs achten solltest, kannst du bei mir erfragen.

 

2.     Um Gehör und Aussprache zu schulen, mach in einer kleinen Englischgruppe mit. Keine Zeit? Dann höre Lieder oder schaue dir Filme auf Englisch an. Wenn du mit Untertiteln schaust, dann nur auf Englisch. Fang klein an; bei den Liedern zum Beispiel mit Kinderliedern oder Auszählreimen. Podcasts, YouTube & Co zu einem Thema, das dich interessiert, sind auch gute Alternativen.

Wenn du deine „Antenne“ auf Englisch einstellst, empfängt dein Ohr mehr Englisch und sendet diese Info ans Sprachzentrum mit dem Signal: Abspeichern! Diese Methode wirkt auch der Vergessenskurve entgegen.

 

3.     Die Vergessenskurve kannst du zusätzlich mit visuellen Impulsen beeinflussen. Nehmen wir mal an, du willst zum Thema Kleidung oder Essen deinen Wortschatz erweitern. Schreibe die englischen Wörter, die du lernen willst, auf kleine Haftnotizen (post-its) und befestige sie auf den dazugehörenden Gegenständen. Jedes Mal, wenn du daran vorbeikommst, liest du die Wörter und siehst gleichzeitig das passende Kleidungsstück etc. Mit dieser Methode signalisierst du dem Gehirn, dass das Wort wichtig ist. Gleichzeitig sprichst du 2 Sinne an. Das nennt sich multisensorisches Lernen und ist besonders effektiv für neurodivergente Menschen. Mit jeder Wiederholung flacht die Vergessenskurve ab und dann kannst du entweder neue Vokabeln hinzufügen oder einfach die kürzer werdende Vokabelliste genießen.

Die Post-it Methode machst du so lange, bis du ohne den Zettel das Objekt benennen kannst.

Diese Technik lässt sich ausbauen, indem du im 2. Schritt Adjektive hinzunimmst. Dann wir aus a blouse, a green blouse oder dirty trousers etc. Im 3. Schritt kannst du Pronomen hinzufügen: my green blouse, his dirty trousers, their new toys ….

Eine andere Methode ist, dir einen Wecker zu stellen, der dich daran erinnert, nach einer bestimmten Zeit nochmal über deine Liste zu schauen. Das geht noch einfacher  mit Spacing-Apps wie ANKI. Du gibst deine Vokabeln ein und Anki fragt dich regelmäßig ab. Dabei sortiert es für dich die Vokabeln aus, die du schon kannst.

Wichtig: lieber kleine Einheiten und dafür häufiger. Wiederholung in immer größer werdenden Abständen sind das Geheimnis, um etwas im Langzeitgedächtnis zu verankern(ca. 6-16 Wiederholungen laut Statistik).

 

4.     Deutschsprachige haben, wie die Italiener und Franzosen auch, einen Vorteil, wenn‘s darum geht, den englischen Wortschatz zu erweitern.  

Englisch wurde von vielen Sprachen beeinflusst. Wenn du genau hinschaust, siehst du die Muster. Zum Beispiel Wörter, die  im deutschen mit CH geschrieben werden, sind im Englischen manchmal mit GH verschriftet. Tauschst du die Buchstaben aus, kannst du im Kontext oft das deutsche Wort erkennen. Hier ein paar Beispiele: light = Licht, sight = Sicht, night = Nacht, eight = acht, might = Macht, neighbor = Nachbar, laugh = lachen. Weitere Muster sind D:TH, T:Z, B:V.   

 

5.     Es gibt auch Muster, die auf die Bedeutung aufmerksam machen. Wörter mit ZW im Deutschen haben häufig etwas mit der Zahl 2 zu tun. Zwillinge, ein Zwist zwischen zwei Menschen, Zwickmühle etc. Im Englischen ist das ähnlich mit TW. Twice (2x) tweezers (Pinzette, hat 2 Teile, die zusammengedrückt werden), twister (kalte und warme Luft treffen aufeinander), twins (Zwillinge), between (zwischen), twilight (Zwielicht)… Ein Rechtschreibtipp nebenher: wenn du to, too und two nicht auseinanderhalten kannst. Jetzt weißt du, welche Variante zwei bedeutet.

 

6.     Noch ein Bonus für Deutschsprechende und ein Hoch auf die weltberühmte deutsche Ordnung.  :D

Die hat nämlich dafür gesorgt, dass wir Fremdwörter anhand Ihrer oft betonten Endungen erkennen können. Endungen wie ieren, iv, ik etc. weisen auf Verben, Adjektive und Nomen hin. Was dir das beim Englisch bringt? Wenn du dein Auge darauf trainierst, hast du oft schon das passende englische Wort. Telefonieren = to telephone, kreativ = creative, Physik = physics usw. Da kommt was zusammen an Vokabeln.

Mehr zu diesem Thema in Teil 2, im Januar-Blog.

 

7.     Wenn du dir eine Vokabel nicht merken kannst, versuche es mit flooding oder Eselsbrücken (mnemonics).

Flooding oder Fluten bedeutet, ein Wort oder einen bestimmten Laut mehrmals hintereinander zu sagen. Verbinde diese Aktion mit einem Auslöser/Trigger. Z.B jedes Mal, wenn dein Handy einen Ton von sich gibt, flutest du dein Gehirn mit dem Wort bzw. Laut.

Eselsbrücken sind meist kurze, reimende Sätze. Beispiel: The dark knight rode on his horse through the chilly night. Mit den zusätzlichen Wörtern wird es deutlich, welches von den Homophonen (gleichklingende Wörter) der Ritter und welches die Nacht ist.

Eselsbrücken funktionieren am besten, wenn du dir deine eigenen ausdenkst.

 

Weitere Tipps zum Thema Wortschatzerweiterung gibt es im Januar-Blog.


 

Worauf du dich im November-Blog freuen kannst:

Wieso man 20-mal schneller mit Spielen lernt. Welche Spiele sich für welches Thema eignen. Worauf du beim Kauf achten solltest. Spiele, die du selbst machen kannst.


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